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Gnome

""Bei Oblivias runder Plauze, dies ist mal ein erfreuliches Ereignis! Dank sei euch beiden, ihr kleinen, niedlichen Tänzer, ich sollte da am Ende einen wohlabgewogenen Batzen übrigbehalten. Die Kleine Jagd hat mich heute Nacht großzügig bedacht. Gesegnet seien der Frühling, seine Tugenden und Talente!"

Äußere Erscheinung
Gnome sind Schöpfungen des Frühlings. Körperlich den Menschen ähnlich, werden sie aber nur ungefähr 1,15 bis 1,25 Meter groß und wiegen im Schnitt 100 Pfund. Ihre Lebenserwartung umfaßt etwa 100 Jahre. Gnome sind feingliedrig, flink und geschmeidig, haben längliche, schmale Gesichter und große Augen. Sie verfügen über eine geringe Widerstandskraft gegen körperliche Schmerzen, sind aber krankheitsresistenter als Kobolde.
Nachteile in der Welt: Gnome haben dasselbe Problem wie Kobolde: Sie sind klein. Das bringt sie in der Umgebung größerer Spezies oftmals selbst bei den einfachsten Verrichtungen des Alltags in Schwierigkeiten oder kann zu ungewollten Verletzungen durch Größere führen. Aber da Gnome das Leben in Städten und unter Menschen gewöhnt sind, kommt das bei ihnen wesentlich seltener vor als bei Kobolden.

Persönlichkeit
Gnome sind für ihr pompöses Auftreten und ihre Sprachfreude bekannt. Loquent ebenso wie eloquent, geschwätzig ebenso wie überzeugend, können sie andere fast alles glauben machen. Gleichfalls sind sie egozentrisch und zeitweise bemerkenswert kokett, was ihre fast schon penetrante Neugier und ihr Interesse an allem, was für sie von Wichtigkeit ist oder sein könnte, nur befeuert. Aber weil sie so pfiffig wie unscheinbar sind, wissen sie auch genau, wann es besser ist, einer Gefahr auszuweichen oder ihr in Erwartung einer stattlichen Belohnung wacker entgegenzutreten. Gnome sind Opportunisten par exellence, und man ist wohl beraten, ihren Versprechungen mit Vorsicht zu begegnen. Andererseits sind Gnome für den Handel im Herzen der Städte unverzichtbar, denn sie kennen die tiefsten Geheimnisse einer Stadt besser als jeder andere Bewohner. Ihre Augen und Ohren sind immer offen, sie schleichen über die Dächer oder schlüpfen in dunkle Keller, spionieren alles mögliche und unmögliche aus und zeichnen ihre Erkenntnisse akribisch auf, die so wertvoll sein können wie ihre in der Tänzerjagd geschulten Hände.
Gnome sind Stadtbewohner durch und durch. Sie reisen selten und durchkämmen lieber ihre Heimatstadt, bis sie deren letzte Geheimnisse kennen. Sie lieben Steine, den Geruch belebter Marktplätze, die Atmosphäre verrauchter Schenken, die vom Mondschein erhellten Gassen, die Balkone, steinernen Gargylen und Statuen, welche an allen Ecken einer Stadt zu finden sind. Und natürlich erfreuen sie sich am Luxus und an ihren eigenen schönen (oder zumindest originellen) Häusern.
Gnome sind ausgezeichnete Tänzerjäger, und in dieser Kunst ist ihnen keine andere Spezies gewachsen. Diese Jagd, die von ihnen "Kleine Jagd" genannt wird, räumt den Gnomen eine ganz besondere Funktion im Orden der Chiffrenmagier ein. Aber die Askendanzmagier haben auch so manche Probleme, wenn sie mit Gnomen über Tänzer und spezielle Tänzerwünsche verhandeln. Die Kleine Jagd und das Geschäft mit Tänzern sind, obgleich gefährlich, eine bedeutende Quelle von Macht und Reichtum, und die Gnome wachen argwöhnisch über ihre Tänzer und Profite.

Gesinnung
Gnome sind unter allen Umständen bestrebt, sich ihre Neutralität zu bewahren; ihre einzigen wirklichen Feinde sind jene, die massiv gegen ihre Interessen arbeiten. Deshalb sehen Gnome auch keinen Grund für einen Krieg gegen die Maske und erachten den Schatten sogar als einen möglichen Verbündeten. Gnome haben eine Schwäche für die Dämonenbeschwörung und keine Absichten, dem Schatten irgendwie Schaden beizubringen. Zwar sähen sie es gerne, wenn der Schatten sich dem Einfluß der Maske entwinden könnte, aber dieser Gedanke genießt bei ihnen keinen besonderen Stellenwert. Die anderen Jahreszeitlinge betrachten diese Neutralität als ein schuldvolles Verhalten, aber Gnome ficht nicht einmal das Verschwinden der Damen der Jahreszeiten an. Und sie verstehen in keiner Weise, was an deren Rückkehr so äußerst wichtig sein soll.

Einstellung zur Magie
Gnome sind ganz vernarrt in Magie; für sie ist Magie die schönste aller Künste. Nur wenige Gnome besitzen keine Kenntnisse in Askendanzmagie, und die meisten verschreiben sich vielmehr leidenschaftlich dem Eklipsismus. Rein theoretisch halten sich Gnome dagegen vom Obskurantismus fern, denn dieser verlangt das Quälen und sogar das Töten der wertvollen Tänzer. (Einige Gnome kämpfen innerhalb des Ordens der Chiffrenmagier sogar für ein Verbot dieser Disziplin.) Jornismus ist für Gnome andererseits wieder eine viel zu offensichtliche Disziplin, der sich einige nur widmen, um ihre eigenen, ganz speziellen Zwecke besser verfolgen zu können.
Von den Magischen Künsten wählen sich Gnome am liebsten die Klangmagie aus, die sie gern als freie Kunst praktizieren. Auch Vista schätzen sie wegen seiner Bilderwelten, in denen sie verschwinden können, wenn es in der äußeren Welt zu heikel wird.

Sitten, Bräuche und Gewohnheiten
Gnome sind zwar nicht in Clans oder Stämmen organisiert, aber trotzdem fördern und pflegen alle Gnome im Herzen ihrer Heimatstadt ein sogenanntes Bettlerbankett. Das ist ein Platz, an dem sich alle Gnome treffen, um Informationen und Klatsch auszutauschen, Handel zu treiben und Geschäfte abzuschließen. Das Bettlerbankett kann öffentlich oder geheim sein, für Menschen zugänglich oder nur für Gnome bestimmt. Jedes Jahr wählen die Gnome einer Stadt einen König, dessen Hauptaufgabe die Aufsicht über das Bettlerbankett ist. Man erkennt ihn an seinem kunstvoll ausgearbeiteten eisernen Stab, und er ist für die Gnome eine unverzichtbare Figur, mit der sich die offiziellen Autoritäten der Stadt arrangieren müssen - ob sie wollen oder nicht. In den großen Städten Harmundias gibt es manchmal mehrere Bettlerbankette, die aber für gewöhnlich hoffnungslos untereinander zerstritten sind oder sogar brutale Untergrundkriege gegeneinander führen. Manchmal spezialisieren sich einzelne Bettlerbankette auch auf bestimmte Bereiche und werden Gilden, zum Beispiel von Tänzerjägern oder Assassinen.
Gnome verwenden außerordentlich viel Zeit und Sorgfalt auf das Tänzergeschäft, und während einige von ihnen bedenkenlos Tänzer an jedermann verkaufen, achten die meisten genau auf das Gleichgewicht und bestehen darauf, daß die Tänzer jeweils in den Akademien der Chiffrenmagier erfaßt und katalogisiert werden. Dies ist eine Sitte, die dem scharfsinnigen Bewußtsein der Gefahren für das Überleben der Tänzer entspringt. Aus diesem Grund geloben auch viele Gnome, nicht mit Obskurantisten zu handeln und diese sogar zu bekämpfen, um weniger Tänzer deren Magieritualen zum Opfer fallen zu lassen.

Häufige Lebenswege
Im Grunde genommen können Gnome jede Funktion in einer Stadt ausfüllen, aber ungeachtet dessen haben sie eine Vorliebe für ganz spezielle Betätigungen. In den Diebeskünsten zum Beispiel bringen es viele von ihnen zu erstaunlicher Meisterschaft, und die gnomischen Diebesgilden gehören zu den berühmtesten und berüchtigsten überhaupt. Aber diese Gilden beschränken sich nicht nur auf den Diebstahl an sich, sondern sind ergiebige Quellen für allerlei begehrte Ressourcen, unter anderem Karten, Informationen, Schutz, magische Artefakte und Tänzer.
Gnome geben darüber hinaus sehr gute Assassinen ab, im besonderen, wenn sie noch die Möglichkeit haben, einer Akademie für Eklipsismus beitreten zu können. Und ohne Frage gehören Gnome zu den am meisten gefürchteten Zensoren der Chiffrenmagier.
Natürlich sind Gnome auch gute Händler und kommen in der Regel sehr weit mir ihrem Sprachtalent, ihrer Intuition und ihren ebenso trickreichen wie hartnäckigen Handelsfertigkeiten, die auf den Marktplätzen Harmundias Verblüffendes bewirken können. Ein ausgebuffter Tänzerhändler kann selbst eine Medusa zur Verzweifelung bringen, und das will in den Zwielichtreichen etwas heißen...

Ansiedlungen
In fast allen Reichen der Welt leben die Gnome in den Städten. Daher sind sie auch nur selten in Lyphan, in den Wilden Gegenden und in der Liturgischen Provinz anzutreffen. In den Metropolen der Prinzengemeinden und im Stadtstaat Abym haben sie dagegen einen sehr großen Einfluß, wie man sich leicht denken kann. Gleichfalls sind Gnome in den größeren Siedlungen Urgamands, Janrenias, der Söldnerrepublik und des keschitischen Imperiums wirtschaftliche und politische Mächte, mit denen man immer rechnen muß. In den Marschen von Modehen und den Witwenländern sind Gnome dagegen selten - warum auch immer.

Herausforderungen und Ziele
Die Tänzer: Gnome können die Wichtigkeit der Tänzer und deren Verbindungen mit den Chiffrenmagiern nicht mißachten und vernachlässigen. Jornisten treffen sich häufig mit den Gildenmeistern, um einen Tänzerzensus einzurichten und eine Karte mit der Position der Tänzer zu erstellen. Die Askendanzmagie und die Möglichkeit ihrer Ausübung in der Zukunft ist für die Gnome ein großes Anliegen, denn sollten die Tänzer verschwinden, ginge auch die Magie unter.
Der Kampf gegen die Obskurantisten: Das Wohl der Tänzer erfordert unablässige Arbeit am Fundament des Obskurantismus. Von einer Stadt zur anderen gibt es Schlichter und Vermittler, die mit den Obskurantisten zu verhandeln suchen; aber ebenso gibt es Magiermörder - Gnome mit der unverbrüchlichen Überzeugung, daß das Überleben der Tänzer nur durch die Eliminierung aller Obskurantisten gewährleistet werden kann. Ein Obskurantist tut gut daran, in Städten mit hoher Gnompopulation doppelt Wachsam zu sein.
Die Suche nach der Seele der Stadt: Gnome hoffen, eines Tages die Geheimnisse um die uralte Macht aus der Zeit der Flamboyanz - die Seele der Stadt - zu enthüllen und die Fähigkeit zu erlangen, durch diese Seele sehen und fühlen zu können. Diese Suche umfaßt nicht nur alte, okkulte Architektur, sondern auch die fremdartige Krankheit, die Kobolde in Städten manchmal niederwirft und Steinpocken genannt wird, und die wundersame Kraft der Mineralerkenntnis, über welche die Schwarzen Feen verfügen. Die Gnome versprechen sich von der Entdeckung der Stadtseele eine Macht, wie sie die Kobolde mit ihren Lebensbäumen besitzen. Und wilde Geschichten sind im Umlauf, die berichten, daß der mächtige König des Bettlerbanketts von Abym über diese Macht gebietet.

Rollenspieltips
Gnome sind Städter durch und durch. Es sollte einem Gnom ein Vergnügen sein, nachts über die Dachfirste und durch die Gassen einer Stadt zu streifen. Akrobatische Spielchen, das Jagen und Verkaufen von Tänzern, Illusionen jeder Art, Überredungskunst und das Spiel mit der Magie liegen den Gnomen im Blut. Sie sind häufig eifrige Schwätzer und daher quengelige Gefährten, aber können durch ihre vielen Kontakte und Kenntnisse in Städten von großem Nutzen sein.

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(Übers. u. bearb. v. JS. © Bild oben: Franck Achard / Cyrille Daujean)

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