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Genesis Harmundias

Der Zenit

War die Suche nach der Endgültigen Vollkommenheit gescheitert, oder war die Maske tatsächlich ihre wahre Verkörperung?
Die Musen konnten es selbst nicht sagen. Sie entschieden sich, zu warten und zu sehen, wie sich die Maske in diesem Universum aus Leben und Magie verhielte. Wie sie, so verfügte auch die Maske über die Macht, Unsterbliche zu erschaffen. Und er beschloß, sich mit anderen Gottwesen zu umgeben, die ihm helfen sollten, seine Herrschaftspläne zu verwirklichen. Er formte den Tag und die Nacht, um das Drama in Szene zu setzen, und ihre Rollen wurden von zwei Wesen übernommen: von Nox, dem Unsterblichen der Nacht, und Diurn, dem Unsterblichen des Tages.

Diurn
Das Licht der Sonne überflutete Harmundia, und Diurn wurde im Zenit der Sonne geboren, an dem Punkt, als das Leuchten der Sterne am stärksten war. Schnell umgab er sich mit einem untertänigen Gefolge, den Glimmern. Sie gehörten ihm allein, Kreaturen aus purem Licht, die sich über die Oberfläche der Welt verstreuten. Die Musen sahen etwas in Diurn, das ihnen gefiel, etwas, das ihre Schöpfungen im Tageslicht prachtvoll machte, und sie fühlten sich zu ihm hingezogen.

Nox
Dann versank die Sonne hinter dem Horizont, und die Schatten wuchsen. Sie dehnten sich über ganz Harmundia aus und verschwanden seitdem niemals wieder vollständig. Sie krochen unter die Erde, wo sie sich in den Tiefen einwoben und für sich einen dunklen Platz aushoben, den Abyss, von wo aus sie jede Nacht wiederkehrten, um sich mehr Bereiche zu erobern.
Zu dieser Zeit gewann die Maske, voller Neid auf die Fähigkeit der Schatten, sich zu verstellen und zu verbergen, immer mehr Einfluß auf Nox. Angetrieben von der Maske, änderte Nox seine Persönlichkeit: Er wurde zum Schatten. Zusammen erschufen sie die Finsternis, die Essenz der Kreaturen der Nacht und des Unheils, die sich in den Tiefen des Abyss entfaltete. Dann entstanden die Dämonen, geboren aus der Finsternis. Nox, der nun der Schatten war, wandelte durch den Abyss, formte viele Dämonen und bestimmte ihre Machtgrade.
Die Dämonen und die Glimmer waren, wie auch Diurn und Nox, an die ihnen zugehören Zyklen von Tag und Nacht gebunden und nahmen, ganz wie die Wechsel innerhalb dieser Zyklen, in regelmäßigen Abständen zu und ab. Doch aufgrund der Finsternis im Abyss waren die Dämonen nun nicht länger zum Entschwinden gezwungen und konnten über die Grenzen ihres Zyklus hinaus überdauern.

Die Menschheit
Aber das Vorhaben der Maske war noch nicht beendet. Das Drama konnte nur vollständig werden, wenn Lebensformen zur Verfügung stünden, die zugleich intelligent und leicht zu beeinflussen wären.
Die Dämonen waren für diese Rolle nicht geeignet genug, denn sie waren aus der Finsternis geboren, der bösartigen Substanz des Schatten. Also bereiste die Maske Harmundia und gab den Menschen unter den wachsamen Blicken der Musen ihre Gestalt. Die Menschheit wurde somit von Beginn an in den Mittelpunkt des Plans der Maske gerückt. Sie sollte das Herzstück des Dramas werden, das bevorzugte Spielzeug der Maske.

Janus
Die Musen waren besorgt wegen der Handlungen der Maske und beschlossen, einzugreifen. Sie vereinten sich und erschufen Janus, ein Gottwesen, dessen Aufgabe es sein sollte, den Wechsel zwischen Tag und Nacht zu lenken und über alle unsterblichen und sterblichen Bewohner Harmundias zu wachen.
Janus wurde der Todfeind der Maske - der Ordnungsstifter gegen den Hetzer -, und die Musen beschenkten Janus mit gewaltiger Macht, die er in der Form von Urteilen offenbaren konnte.

Die Dekane und die Jahreszeiten
Sein erstes Urteil, die Abfassung der Dekane, sollte der Welt Ordnung bringen, die Zeit in Abschnitte einteilen und die Entwicklung aller Dinge beaufsichtigen. Mit der Hilfe der Musen setzte sich Janus in Resonanz zu den Sternen und machte zwölf Dekane ausfindig, mit denen er in der Lage sein würde, regelmäßig andere Urteile zu formulieren und die Arbeit der Musen zu behüten.
Harmundia reagierte auf natürliche Art und Weise auf Janus und seinen Versuch, den Lauf der Dinge zu kontrollieren: Die Jahreszeiten erwachten.
Geboren aus der Welt, dem Leben und der Verzauberung, stellten sie sich der Kontrolle entgegen. Vier mysteriöse Frauen, die für das Chaos, die Freiheit der Natur, die Unordnung und die Zauberwelt standen und jede für sich die Eigenschaften ihrer Jahreszeit verkörperten: die Dame des Frühlings, die Dame des Sommers, die Dame des Herbstes und die Dame des Winters.
In dieser Epoche gab es keinen fest geregelten Ablauf, keine Ordnung der Jahreszeiten; sie streiften frei über die Oberfläche Harmundias. Aber als Gegenleistung dafür rebellierten sie nicht direkt gegen Janus und stimmten schließlich der Gleichförmigkeit der Dekane zu, wie sie ihnen der Herr der Urteile auferlegt hatte.

Die Jahreszeitlinge
Unter der Wärme und dem Schutz der Damen wurden die Kinder der Jahreszeiten geboren. Sie waren die ersten Sterblichen Harmundias, die ihr Dasein weder den Musen noch der Maske schuldeten. Sie waren die Jahreszeitlinge, und es gab von ihnen so viele, wie es Dekane gab, zwölf an der Zahl, drei für jede Jahreszeit:
Kobolde, Gnome und Satyrn für die Dame des Frühlings; Oger, Minotauren und Riesen für die Dame des Sommers; Pixies, Draaken und Morganas für die Dame des Herbstes; Schwarze Feen, Zwerge und Medusen für die Dame des Winters.
Die Jahreszeitlinge waren grundsätzlich unkontrollierbar, sie entstammten der Freiheit der Jahreszeiten und bewegten sich fernab des Einflusses der Musen, der Maske, von Janus, Diurn oder dem Schatten.

Der Krieg der Dekane
Die Jahreszeitlinge erwiesen sich jedoch als äußerst stürmisch und wurden durch die Gegenwärtigkeit von Janus´ Dekanen in einen steten Wettstreit miteinander gedrängt. Sie begannen, sich untereinander zu bekämpfen, und jede Gruppe rang um die Vorherrschaft ihrer eigenen Jahreszeit. Allen Umständen zum Trotz hatten die Jahreszeiten keine wirkliche Macht über die Jahreszeitlinge und übernahmen keine Rollen im Krieg zwischen ihren Kindern, aber als der Krieg vorüber war, erwirkten sie ein dauerhaftes Gleichgewicht. Eine der hauptsächlichen Folgen davon war die Fortdauer jeder Jahreszeit während ihrer drei Dekane, und die Jahreszeitlinge konnten künftig in Reichen leben, in denen ihre bevorzugte Jahreszeit überwog.
In der Zwischenzeit hatte die Menschheit aber begonnen, einen bedeutenderen Platz in Harmundia einzunehmen. Unter der vorsichtigen und verschwiegenen Führung der Maske hatte sie größere und immer größere Gebiete besiedelt, Städte gegründet und damit den Weg für zukünftige Zivilisationen geebnet. Gleichzeitig aber hatte sie die Ordnung zwischen den Jahreszeitlingen erschüttert und die Kinder der Jahreszeiten teilweise gezwungen, sich ebenso wachsam wie feindselig in ihre natürlichen Schlupfwinkel zurückzuziehen.

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(Übers. u. bearb. v. JS)

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