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Die Reiche Harmundias

Witwenländer

Reichswappen: Bücher
Altes Imperium: Moden-Hen´
Regierung: Matriarchatsmonarchie
Hauptstadt: Estezia
Sprache: Ophidian
Schrift: Moden-Hen´
Klima: mediterran (ca. 2-5°C im Winter, 25-32°C im Sommer)
Geld: 1 Perle = 10 Halb-Perlen (= 10 GM)
Ressourcen: Früchte, Getreide, Erze, Edelmetalle, Kräuter
Tänzer: selten
Dämonen: ungewöhnlich
Population (%): Menschen 60, Medusen 20, andere Jahreszeitlinge 20


© Cyrille Daujean / Lord Khony, dt. v. JS

Geographie und Klima
Die Witwenländer werden im Landesinneren durch viele wasserreiche Flüsse bewässert und sind durchsetzt mit zahlreichen Hügelketten und kleinen Seen. Im Nordwesten wird der Zugang zu den Witwenländern durch die südliche Spitzen der Draakenberge versperrt. Im Osten dieser Berge liegt eine Reihe kleiner Täler, welche den hauptsächlichen Durchgang zwischen den Witwenländern und Kesch bilden. Weiter gen Osten befinden sich die Arezaberge, die den gesamten Nordosten des Landes wirkungsvoll schützen. Im Südwesten des Reiches verbinden die Zephirberge die Küste des Golfs von Lambris mit den wohlhabenden Tälern, die das Land von den Marschen von Modehen trennen.
Die Witwenländer sind mit einem angenehm mediterranen Klima und viel Sonne gesegnet. Im Frühling steigen die Temperaturen auf 15°C, im Sommer auf etwa 25°C und erreichen an den wärmeren Tagen auch einmal 32°C. Herbst und Winter sind mild, und die Temperaturen fallen in diesen Jahreszeiten nur sehr selten unter den Gefrierpunkt, so daß Schnee in den Witwenländern eine Attraktion ist.


© Boris Courdesses

Flora und Fauna
Das Reich bietet sehr gute Bedingungen für eine reichhaltige Landwirtschaft und das Gedeihen vieler Tier- und Pflanzenarten. Besonders typisch dafür sind...
Lichtreben: Diese Weinreben tragen leuchtende und schillernde Trauben, deren Farbe sich mit der Farbe des Weinberges ändert. Die Lichtreben waren der Anstoß für die Traubenzeremonie, ein gemeinsam gefeiertes, nächtliches Traubenpflücken. Die Medusen finden eine fast schon kindliche Freude daran, ihre Jüngsten in den Lichtreben zu verstecken.
Das Öl von Alizio: Das Wunder dieses Öls ist sein über Jahre andauernder Glanz. Es wird in den meisten Adelshäusern verwendet und ist ein äußerst beliebter Exportartikel in alle Welt.
Augurfliegen: Diese schönen Schmetterlinge sind in der Lage, mittels ihrer großen, durchsichtigen Flügel sepiafarbene Szenen der Zukunft einer Person zu zeigen. Doch diese Prophezeiungen der Natur sind selten. Einige Medusen sagen, daß diese Szenen eine Manifestation der Glimmer sind, der einstigen Kinder und Diener Diurns.
Die Zeniten: Unter der Sonne der Witwenländer gehen einige Vögel buchstäblich in Flammen auf und werden für ein paar kurze Momente zu einem Phönix, dessen Asche die Erde befruchtet. Man sagt, ein Zenit sei als Fruchtbarkeitssymbol eine spontane Erinnerung des urzeitlichen Feuers. Dieses Schicksal kann jeden Vogel treffen, und niemand kann ein solches Ereignis vorhersagen.

Wichtige Metropolen und Städte
Es gibt zehn große Städte in den Witwenländern. Jenseits dieser Siedlungszentren bestehen die einzelnen ländlichen Domänen aus dutzenden kleinen Dörfern, die von den Damen der großen Landgüter beherrscht werden.
Estezia ist die Hauptstadt der Witwenländer am nördlichsten Punkt des Golfs von Lambris. Sie ist eine prachtvolle Stadt auf dem Wasser mit einem weit ausgedehnten Hafen und staunenswerten architektonischen Kunstwerken. Estezia ist der Wohnsitz der Königin und Sitz des Matriarchalischen Rates. Die Überreste der Flamboyanz in der Stadt bringen Erinnerungen an die Zeit zurück, als die Medusen noch vom Geheimnis der Versteinerung wußten, denn viele versteinerte Tiere und Pflanzen zieren die Dächer und einige der Häuser.
Die Schwestern von Mezdi ziehen alle neugierigen Besucher der Witwenländer in ihren Bann. Es ist eigentlich eine Zwillingsstadt, in der die Augenwischerei die Herrschaft über vieles errungen hat. So verschwinden Häuser mitsamt ihren Bewohnern manchmal in der einen Stadt, um in der anderen ebenso plötzlich und mysteriös wieder zu erscheinen.
Sagelli ist eine reiche Handelsstadt. Sie liegt auf einem riesigen Steinbogen und wurde über einem Paß gebaut, der von keschitischen Karawanen häufig verwendet wird.
Teschi, die Stadt der Künstler, verblüfft den Besucher mit der wundervollen Bemalung der Gebäude in allen Farben, mit meisterlichen Wandmalereien und lieblicher Musik, die aus vielen Fenstern dringt. Auf der Suche nach Inspiration und Mäzenen kommen zahlreiche bildende Künstler, Maler, Dichter und Troubadoure nach Teschi.

Geschichte der Carmen und ihres Reiches
Ursprünglich, im Zeitalter der Flamboyanzreiche, waren die Witwenländer gerade mal ein den Marschen von Modehen entrissenes Stück Land. Die Medusen fanden Schutz in der Region der südöstlichen Täler und begannen sich zu organisieren, aber die Witwenländer wurden bis zum Ende der Zweiten Epoche der Zwielichtreiche kein eigenständiges Land. Die Medusen waren geschwächt durch den Verlust ihrer Versteinerungsmacht und konnten nur kleine Gebiete bilden, die voneinander unabhängig waren und nicht die Möglichkeit eines Zusammenschlusses hatten. Während die Großen Kriege Harmundia auseinanderrissen, griffen die keschitischen Stämme die Medusen mit Ingrimm an und strebten danach, deren jahrhundertealtes, künstlerisches Erbe zu plündern. Im Laufe dieser Angriffe aber vertrieben die Medusen die letzten Menschen aus den Machtpositionen, verhandelten erfolgreich mit den Keschiten und gründeten im Anschluß daran offiziell die Witwenländer - ein Name, der sich von den zahllosen Kriegerwitwen herleitete.
Der Name "Carme" ist mystischen Ursprungs und geht auf diese Zeit zurück. Sprachgelehrte leiten ihn von einem Wort des Alt-Moden-Hen´ ab, das "Unschuldige Frau" oder "Jungfrau" bedeutet, aber heute ist es ein Synonym für "Medusa". Vor allem die Medusen nennen sich so, genauer gesagt, die medusische Aristokratie, die über die Witwenländer herrscht.
Die Dritte Epoche des Zwielichts begann mit der Herrschaft der Königin Siéta, einer unbezähmbaren Medusa, die fast eine halbes Jahrhundert den Thron innehatte. Ihre Regentschaft war ein Goldenes Zeitalter für die Künste und sah die Gründung der ersten Schwarzen Türme. Die Ära Siétas blieb im kollektiven Gedächtnis der Medusen eingraviert. Fortan folgte bis heute eine Königin der anderen bis zu der Ersteigung des Thrones durch die junge und bildschöne, aber gleichfalls listige und gefährliche Königin Séneca, die gegenwärtig die Herrscherin der Witwenländer ist.

Politik und Diplomatie
Die Herrschaft Sénecas zeigte (und zeigt), daß die Bewohner der Witwenländer durchaus noch territoriale Ansprüche und Begierden geltend machen könnten. Unterstützt vom matriarchalischen Rat, ließ die Königin eine Kriegsflotte bauen, mit welcher sie gegen die Seeräuber um die Kontrolle der Meere kämpfte. Von diesem Zeitpunkt an kreuzten mehrere dieser stolzen Schiffe den Golf von Lambris, um dessen Sicherheit zu gewährleisten. Im vollen Verständnis, daß der Krieg mit den Seeräubern eine Wirkung auf den Sklavenmarkt haben könnte, entschied sich die Königin auch dafür, um einige der Bergpässe zu kämpfen, die zeitgleich von den Keschiten und den Modehenern umkämpft waren. Ohne irgendwelche Handelsverträge zu brechen, welche die Witwenländer an diese zwei wichtigen Reiche bindet, möchte die Königin offenkundig eine große Menge an Gefangenen machen, die im Laufe der Zeit zweifelsohne zu Sklaven würden.

Gesellschaft
Medusen:
Die jungen Mädchen: Junge Medusen werden verwöhnt und von ihren Müttern eifersüchtig geschützt. In einem Haus nehmen sie eine wichtige Stellung ein und haben oft die Macht über Leben und Tod ihrer Haussklaven. Wenn ihre Schlangen ein reiferes Alter erreichen, werden die jungen Medusen launisch und äußerst labil und sind dann eine fortwährende Gefahr für diejenigen, die ihre Wut provozieren...
Die Mütter: Eine Mutter ist ein Medusa, die einem Haus vorsteht. Als solches bezeichnet man eine Domäne, die aus einem Anwesen und den Ländereien und Siedlungen besteht, welche von der Medusa abhängig sind. Die Mütter verwalten ihre Länder, bis sie Ältere werden und sich zurückziehen oder von der Königin den Auftrag erhalten, einen Platz im Matriarchalischen Rat einzunehmen.
Die Professorinnen: Einige der Medusen arbeiten mit den jungen Mädchen, um sie zu Müttern zu erziehen und vielleicht sogar zu Älteren. Diese Medusen verbringen den größten Teil ihrer Zeit
damit, die Wißbegierde der Kinder zu erwecken, und lehren sie die feineren Eigenschaften der Kunst, gleich, ob magischer oder nichtmagischer Art. Professorinnen reisen häufig, um ihre Fähigkeiten überall in Harmundia gegen Entgelt einzusetzen.
Die Chimären: Eine Chimäre ist eine Medusa, die Arzneien und Drogen studiert. Chimäre ist dabei ein allgemeiner Begriff, der alle mit diesen Stoffen verbundenen Berufe abdeckt. Eine Chimäre kann eine Expertin im Gebiet der Schlangen sein, in der Kunst der Stoffextraktion, der Aufbewahrung, der Verkäufe, Fertigung und so weiter. Alle Chimären arbeiten für die Chimärengilde, die der Autorität des Matriarchatrates unterstellt ist. (Details dazu s. Organisationen.)
Die Giftmischerinnen: Mit diesem Titel bezeichnet man Medusen, welche die Gifte studieren. Ähnlich dem Begriff "Chimäre" beinhaltet auch der Begriff "Giftmischer" alle Berufe, die in Verbindung mit Herstellung, Erforschung und Einsatz von Giften stehen; von der Medusa, die verantwortlich dafür ist, Sklaven als Versuchskaninchen einzukaufen, bis zu jenen, die neue Gifte entdecken und in immer anderen Zusammensetzungen studieren. Giftmischerinnen gehören keiner Gilde an, doch für gewöhnlich sind sie Teil eines Hauses. Der Titel "Giftmischerin" wird benutzt, um Angst zu verbreiten, aber diese Medusen können natürlich auch Gegenmittel zu den bekannten Giften herstellen.
Die Älteren: Ab einem vorgeschriebenen Alter begeben sich die Medusen in die Schwarzen Türme, um magische Forschungen zu betreiben, genauer gesagt, einen besonderen Zweig der Magie zu erkunden, der den Medusen eines Tages erlauben könnte, ihre verlorene Kunst der Versteinerung wiederzugewinnen. Die Älteren werden von den anderen Medusen gefürchtet und respektiert, sie sind dafür bekannt, sehr mächtig und manchmal auch am Rand des Wahnsinns zu sein. Wenn sie ihre Schwarze Türme verlassen, um ein Haus zu besuchen, unternehmen alle Angehörigen dieses Hauses alles, was in ihrer Macht steht, um den Aufenthalt der Älteren so angenehm wie möglich zu gestalten. Die Königin beruft die Älteren regelmäßig ein, um ihren Rat in wichtigen nationalen Entscheidungen einzuholen.
Die Führerinnen: Eine dynastische Königin herrscht über die Witwenländer und sitzt dem Matriarchalischen Rat vor, dessen Mitglieder nach ihren Verdiensten ausgewählt werden. Als eine allgemeingültige Regel gilt, daß besonders bemerkenswerte Leistungen in der Verwaltung ihrer Domänen die Medusen zur Mitgliedschaft im Rat qualifizieren. Dieser Tage regiert Königin Séneca das Reich, eine junge Medusa, die für ihren Zynismus und ihre Grausamkeit berüchtigt ist.
Künstler: Es wird häufig gesagt, man müsse schon Künstler oder eine Medusa sein, um in den Witwenländern vernünftig leben zu können. Talentierte Künstler finden in der Tat häufig Glück und Vergnügen in diesem Land, und ihr spezieller Status leitet sich aus der Gönnerschaft der Medusen und ihrer Hingabe zu den Künsten ab.
Handwerker und Bauern: Obwohl sie freie Bürger sind, ist ihr Status nur wenig höher als der von Sklaven. Daher kommt es nur selten vor, daß Bauern in die Witwenländer einwandern. Dem oftmals harschen Willen der Mütter unterworfen, haben Bauern gerade noch genug selbst zum Essen und müssen den Löwenanteil ihrer Ernte an die Häuser abgeben.
Sklaven: Viele Menschen und Jahreszeitlinge werden als Sklaven in den Witwenländern gehalten, und die Medusen gebieten über ihre Leben und ihren Tod. Die Sklaven kommen von überallher, obwohl die meisten von ihnen Opfer der Piratenschiffe sind und auf den großen Sklavenmärkten Estezias verkauft werden. Modehener, welche während der Auseinandersetzungen im Zephirgebirge gefangengenommen werden, werden ebenso zu Sklaven gemacht wie bestimmte Keschiten und Händler, die man anklagt, ihre Kunden getäuscht zu haben.


© Sophie Guilbert

Wirtschaft und Handel
Die Witwenländer sind für vier Gewerbe weltberühmt: Gifte, Drogen, Kunst und das Lehren.
Gifte: Dank der Vielzahl von Schlangenarten, die auf ihren Köpfen zischeln, haben die Medusen einen florierenden Wirtschaftszweig mit Giften erschaffen können. Die Giftmischerinnen sind verantwortlich für die Fertigung und den Vertrieb der Gifte, die überall in Harmundia an die Höchstbietenden verkauft werden. Die Prinzengemeinden und die Söldnerrepublik sind als exzellente Kunden zu nennen, wenn es darum geht, die seltensten und bösartigsten Gifte zu bekommen. Für diejenigen, welche diese Produkte erwerben möchten, reicht es gewöhnlich aus, sich mit einem der Häuser in Verbindung zu setzen und ein Treffen mit einer Giftmischerin zu vereinbaren, denn es ist nicht möglich, das Gift der Medusen außerhalb ihres Reiches zu erwerben.
Drogen: Ihre Schlangen und die reichhaltige Flora ihres Landes erlauben den Medusen auch, eine unvergleichbare Vielfalt von Drogen und Rauschgiften herzustellen. Ihre Wirkungen sind mannigfaltig; sie können den Körper stärken, die Wahrnehmungsfähigkeit erhöhen, aber ebenso leicht auch Halluzinationen hervorrufen und die Anwender in eine tiefe Sucht reißen. All diese Drogen können von der Chimärengilde gekauft werden, die ihre berühmt-berüchtigten Niederlassungen in allen Städten der Witwenländer hat. Die Gilde fertigt auch neue Rauschgifte an und testet sie umfangreich an Sklaven.
Kunst: Die Kunst ist vielleicht der berühmteste Handelsgegenstand der Witwenländer. Das künstlerische Feingefühl der Medusen, ihr ausgesprochen exquisiter Geschmack und ihre Neigung für Gunst und Mäzenatentum haben das Land in ein riesiges Museum verwandelt. Jedes Haus hat seine künstlerischen Schätze, und die Stadtmuseen beinhalten seltene und verzauberte Werke. Die Medusen sind ständig am Kaufen und Verkaufen und versuchen so, die schönste Kunstsammlungen ganz Harmundias zusammenzutragen. Diebstahl ist in diesem Reich ein regelrechter und lukrativer Einkommenszweig trotz der Tatsache, daß Diebstahl mit dem Tod bestraft wird oder - bestenfalls - mit Versklavung. Einige Medusen behalten einen ehemaligen Dieb oder auch deren zwei als Sklaven, entweder als Sicherheitsfachmann oder als ein Werkzeug, um das Eigentum ihrer Rivalinnen zu stehlen.
Erziehung und Lehre: Die Medusen haben sich einen ausgezeichneten Ruf auf dem Feld der Bildung erworben. Ihr Können ist zu einer solchen Perfektion gelangt, daß es als ein vollständiges Ganzes exportiert und gehandelt wird. Medusen werden regelmäßig darum gebeten, Jugendliche in vielen Universitäten Harmundias zu unterrichten. Die Ausbildung, die sie vorschlagen, ist eine Mischung aus Disziplin und Feingefühl, wobei der Kunst eine Sonderstellung eingeräumt wird. Für diejenigen, die die nötigen Mittel dazu haben, kann eine Medusa auch zur Privatlehrerin oder zur Gouvernante werden.

Magie in der Region
Die Pfade der Kunst: Von den Künstlern der Witwenländer wird behauptet, daß sie ein Königreich voller magischer Bilderwelten erschaffen hätten, und Künstler werden engagiert, um die Pfade der Kunst zu weben. Tatsächlich sind diese Bilderwelten im ganzen Land zu finden, und sie erlauben es den Medusen, sehr schnell zu reisen und sich an unzugänglichen Orten zu treffen. Die Bilderwelten haben einen bedeutenden Anteil an der Politik der Witwenländer, und die Häuser entscheiden zusammen, welche Meisterwerke komponiert werden sollen. Einige Schulen der Malerei sind nur eine Fassade für ein Projekt, das ein fiktives Reich zum Ziel hat, ein Königreich voller Bilderwelten, wohin die Medusen eines Tages gehen werden, um sich in einer ewigen Freistatt zu verbergen...
Die Gründerluminare: Die Praxis und fortdauernde Existenz der magischen Künste in den Witwenländern haben viele Gründerluminare in diesen Teil der Welt gezogen. Sie sind in den Witwenländern sehr viel zahlreicher als anderswo, verbergen sich in der roten Erde des Landes und warten dort auf Inspirierte, um erweckt zu werden und mit ihnen zusammen ein Heiligtum schaffen zu können. (Details dazu s. Magie von heute und Heiligtümer.)
Die Schwarzen Türme: Diese Türme sind für verschiedene magische Phänomene verantwortlich (ob absichtlich oder nicht), und es ist bekannt, daß so manche der seltsamen Kreaturen, welche die Berge durchstreifen und sie manchmal durchqueren, um Harmundia zu bewandern, in diesen Türmen geboren wurden. Sie alle sind völlig einzigartige Wesen, aber nichtsdestoweniger das Ergebnis von magischen Fehlleistungen. Die Kreaturen sterben jung, werden Opfer von Reisenden oder von den Älteren selbst getötet. Als ein Ganzes genommen, bilden die Schwarzen Türme ein Pentagramm, und wenn sie jemand mit einem unsichtbaren Garn verbinden sollte, so würde eine Form erkennbar werden, die fähig wäre, ganz Harmundia zu beeinflussen. Keiner weiß, ob diesem Umstand ein großer Plan zugrunde liegt, um die Rückkehr der Medusen vorzubereiten, oder ob es eines der Mittel ist, um das Geheimnis der Versteinerung wiederzuerlangen. Andere Gerüchte besagen, daß die Schwarzen Türme nur einige Spitzen vieler bösartiger Ranken seien, deren Fundamente bis hinab in den Abyss reichen würden. Und mit ihrer Hilfe solle es angeblich möglich werden, Dämonen den Weg zur Oberfläche Harmundias ohne jeglichen Akt der Beschwörung zu erlauben.
Die Kolonnaden: Diese seltsamen Karawanen bereisen die Straßen der Witwenländer. Sie sind das Zuhause von Künstlergruppen, die versuchen, ihre Talente zu einem harmonischen Ganzen zu vereinen. Dies läuft meistens auf eine unregelmäßige Mischung hinaus mit dem Wunsch, ein einzelnes Werk zu schaffen, in dem sich alle Künstler und Künste wiederfinden können. Die Kolonnaden, in denen die Magischen Künste praktiziert werden, sind dabei offensichtlich die am begehrtesten gesuchten und mächtigsten. Sie sind die Erfinder einer freien Kunst, welche begonnen hat, sich über ganz Harmundia auszubreiten: die Magie der Melange. Diese Magie könnte zum Beispiel in einer Arbeit der Gestaltmagie, die mit einem Pigment des Winters gesprenkelt ist, zum Ausdruck kommen, oder mit einer Zitter eines Klangconcordisten, die in einer Bilderwelt gespielt wird, oder mit derselben Zitter, die von einem Skandierungslied begleitet wird... Es versteht sich von selbst, daß die Medusen solchen phantastischen Kolonnaden große Aufmerksamkeit schenken.

Reisebedingungen
Das Reisen durch die Witwenländer ist angenehm, aber nicht bemerkenswert komfortabel. Die Hauptstraßen sind gepflastert und gut gepflegt, doch die kleineren Wege und Nebenstraßen sind in der Regel nur aus Lehm und gerade ausreichend, um Ochsenkarren und Viehherden ein vernünftiges Vorankommen zu ermöglichen. Das Klima ist warm und freundlich, aber Herbergen sind spärlich gesät. Darüber hinaus gibt es in regelmäßigen Abständen solide Postenhäuser, die jedoch keine Reisenden aufnehmen. Mit ein wenig Gold läßt sich allerdings so mancher Weibel gern vom Gegenteil überzeugen...


© Boris Courdesses

(Übers. v. ZorxPotz, bearb. v. JS. © Bild mittig: Boris Courdesses)

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